Der Trainingsleitfaden beantwortet deine Fragen

Ein erfolgreiches Training hängt nicht nur von der eigentlichen Trainingsstunde ab, sondern wird davon beeinflusst, wie die Vor- und Nachbereitungen für das Training gestaltet sind. Ich möchte dir einen Leitfaden geben, wie du dich auf eine Trainingsstunde vorbereiten kannst und welche Nachbereitungen für einen nachhaltigen Lernerfolg sorgen. Weiterhin erfährst du, worauf ich einen großen Stellenwert während meines Trainings mit dir lege und welche Hilfsmittel ich dir für die Nachbereitung mitgebe.

Vor dem Training

Bringe zu jeder Trainingsstunde (wenn nichts anderes vereinbart) folgende Trainingshilfsmittel mit:
ein gut sitzendes Halsband​
ein gut sitzendes Geschirr
eine Führleine
eine Schleppleine
eine Decke
kleine Leckerchen (diese sollten so klein sein, dass dein Hund nicht lange kauen muss.)
Wasser & Wassernapf
Plane mindestens 10 Minuten für dich ein, um durchzuatmen und zu entspannen, bevor die Trainingsstunde losgeht. Denn wenn du gestresst zum Trainingsort hetzt, wirst du diese Stimmung und Energie auf deinen Hund übertragen, und ihr werdet weder Spaß noch Erfolg in der Trainingsstunde haben können.
Am Tag der Trainingsstunde sollte dein Hund mittelmäßig ausgelastet sein. Vermeide körperliche Überanstrengungen, aber auch sehr intensive kognitive Trainingseinheiten.

Auch wenn du die letzten Wochen keine Zeit für Hausaufgaben hattest und kaum trainiert hast, wird es nicht helfen, kurz vor der Trainingsstunde stundenlang alles nachzuholen.

Grober Richtwert: Gehe mit deinem Hund wie auch an jedem anderen Tag spazieren und beschäftige deinen Hund mit 1 bis 2 Trainings- oder Spieleinheiten, die jeweils 5 bis 10 Minuten dauern. Dieser Richtwert ist nicht allgemeingültig und variiert abhängig von Größe, Rasse, Charakter, Vorlieben, Alter und Gesundheit deines Hundes. Du kennst deinen Hund natürlich am besten, vertraue auf dein Bauchgefühl.
Wenn deine Hündin läufig ist, bedeutet es grundsätzlich nicht, dass ihr nicht an der Trainingsstunde teilnehmen könnt. Abhängig von der Art der Trainingsstunde (Einzeltraining, Gruppenkurs, Social Walk, Beratung), vom Trainingsziel der jeweiligen Stunde, der Gruppenkonstellation sowie dem Verhalten deines Hundes entscheiden wir gemeinsam, was das Beste für deinen Hund ist. Informiere mich in jedem Fall darüber und wir finden gemeinsam eine Lösung.​
Füttere deinen Hund nicht unmittelbar vor der Trainingsstunde, aber lass deinen Hund auch nicht den ganzen Tag hungern. Weder hungrig noch übersättigt kann dein Hund sich in der Trainingsstunde auf neue Lerninhalte konzentrieren. Grober Richtwert: Wenn du deinen Hund vor der Trainingsstunde fütterst, plane mindestens 2 bis 3 Stunden für eine Ruhepause ein.
Kommt es zu Verhaltensauffälligkeiten bei deinem Hund kurz vor der Trainingsstunde, überprüfe zunächst, ob dein Hund gesund ist. Kannst du diese Frage nicht mit JA beantworten, dann ab zum Tierarzt. Wenn dein Hund gesund ist, sich aber anders als gewohnt verhält und du dir unsicher bist, informiere mich darüber und wir finden gemeinsam eine Lösung.
Wenn du an einer vereinbarten Trainingsstunde nicht teilnehmen kannst, sage mir frühzeitig ab.
Terminabsagen für Einzeltraining und Beratungen sind 48 Stunden vor dem vereinbarten Termin ohne Zahlung der Trainingsgebühr möglich.
Anmeldungen für Gruppenkurse und Social Walks können 7 Tage vor dem (ersten) Termin ohne Zahlung der Trainingsgebühr storniert werden.
Weitere Informationen findest du in den AGBs im Abschnitt 6.

Während des Trainings

Ein Leckerchen kann als Hilfsmittel oder als Verstärker (Belohnung) eingesetzt werden. Du kannst anstatt Leckerchen alternativ z. B. auch das Lieblingsspielzeug deines Hundes, ein soziales Lob oder eine Lieblingstätigkeit (gemeinsam rennen, buddeln, nach bestimmten Gegenständen suchen etc.) als Belohnung verwenden.
Leckerchen als Hilfsmittel - Ein Leckerchen kannst du als Hilfsmittel einsetzen, wenn der Hund ein Signal noch nicht kennt und noch nicht weiß, welches Verhalten von dir gewünscht ist. Dazu kann ein Leckerchen als Motivation verwendet werden, um den Hund in eine bestimmte Position zu bringen oder um ein gewünschtes Verhalten zu erzeugen.
Leckerchen als Verstärker - Ein Leckerchen verwendest du als Verstärker, wenn du bestätigen (verstärken) möchtest, dass dein Hund etwas richtig gemacht hat und deinem Hund sagen möchtest, dass du mehr davon sehen möchtest. In diesem Fall hat das Leckerchen die Funktion eines Verstärkers (einer Belohnung), da der Hund merkt, dass es sich lohnt, ein bestimmtes Verhalten nochmal zu zeigen. Dein Hund wird dadurch verstärkt (belohnt) und gleichzeitig motiviert, dieses von dir gewünschte Verhalten in Zukunft wiederholt gerne zu zeigen.
Setze ein Leckerchen niemals! als Bestechung ein. Das passiert schnell, wenn…
dein Hund ein Signal noch nicht kennt und noch keine Verknüpfung zwischen Signal und gewünschter Handlung besteht.
dein Hund das Leckerchen als Verstärker vor der gewünschten Handlung bekommt oder bereits die Aussicht auf ein Leckerchen vor dem Ausführen der gewünschten Handlung bekommt.
Ich bin zertifizierte Hundetrainerin, habe meine Prüfung nach Tierschutzgesetz § 11 Abs. 1 Nr. 8f erfolgreich abgelegt und arbeite tierschutz-konform. Dennoch schließe ich keine Strafen in meinem Training aus, denn ein "NEIN" oder "AUS" sowie ein körperliches, aktives Blocken des Hundes sind bereits Beispiele für aversive Methoden und gelten lerntheoretisch als positive Strafen, die in einigen Trainingssituationen notwendig sind.

Nach Einsatz einer Strafe ist es aber wichtig, dass unmittelbar danach dem Hund ein Alternativ-Verhalten angeboten wird. Ansonsten würde es zu keinem Lernerfolg führen, sondern lediglich Stress beim Hund auslösen, was nicht tierschutz-konform wäre.

Natürlich versuche ich in meinem Training zunächst mit Verstärkern zu arbeiten und setze dann aversive Methoden an, wenn es notwendig ist.
Im Grundtraining zeigst du deinem Hund, welches Verhalten du von ihm erwartest und führst ein Signal ein, welches dieses Verhalten auslösen soll. Sobald dein Hund verstanden hat, welches Verhalten er zeigen soll und eine Verknüpfung zwischen Signal und dem gewünschten Verhalten besteht, ist das Grundtraining abgeschlossen.

Im Aufbautraining vertiefst du mit deinem Hund das bereits im Grundtraining gelernte Verhalten. Wenn dein Hund beispielsweise das Signal SITZ im Grundtraining gelernt hat und weißt, dass das Signal SITZ "Popo auf dem Boden" bedeutet, heißt es noch lange nicht, dass dein Hund dieses Verhalten überall zuverlässig zeigen wird. Hast du das SITZ in deinem Wohnzimmer trainiert, wird sich dein Hund höchstwahrscheinlich im Wald nicht hinsetzen, wenn er mit seinen Hundekumpels unterwegs ist. Das Aufbautraining orientiert sich an drei Säulen, an denen ein Signal vertieft werden kann:
1.
Dauer
2.
Schwierigkeit
3.
Ablenkung
Neben einer ausführlichen Anamnese ist die Definition von Zielen eine weitere Voraussetzung für ein erfolgreiches Training. Erst wenn deine Ziele definiert sind, wissen wir, wo die Reise hingehen soll. Und auch erst dann können wir den Trainingsfortschritt erkennen und messen. Dabei werden die Feinziele aus den Grobzielen abgeleitet.

Bei der Herleitung von Grobzielen beschäftigen wir uns zunächst damit, was dich an dem Verhalten deines Hundes stört. Daraus lässt sich schnell erkennen, was dein Hund nicht machen soll. Wenn du dann weißt, was dein Hund nicht machen soll, leiten wir daraus ab, was dein Hund stattdessen tun soll. Diese alternative Handlung ist schließlich unser Grobziel.

Das Feinziel definieren wir aus dem Grobziel heraus, in dem wir das Grobziel konkretisieren und dabei folgende Fragestellungen beantworten:
Was genau soll mein Hund tun?
Wo soll mein Hund dieses Verhalten zeigen?
Wann soll mein Hund dieses Verhalten zeigen? Hörzeichen oder Sichtzeichen?
Wie lange soll der Hund dieses Verhalten zeigen?
Insbesondere im Einzeltraining bildet die Definition von Grob- und Feinzielen das Grundgerüst für das Training. Je besser und konkreter Feinziele definiert werden, desto besser lässt sich der Trainingsfortschritt messen.

Die Definition von Grob- und Feinzielen ist ein wesentlicher Bestandteil im Anamnesegespräch sowie im Einzeltraining.
In einer Trainingssituation üben wir ein gewünschtes Verhalten unter Laborbedingungen. Das bedeutet, dass wir ein Training immer so gestalten, dass der Hund möglichst häufig Erfolg hat und das gewünschte Verhalten zeigt. Dabei eliminieren wir zunächst Ablenkungen und gestalten das Training ohne Schwierigkeiten, sodass ein Lernfortschritt erkennbar ist. Sobald erste Erfolge zu erkennen sind, werden Dauer, Schwierigkeit und Ablenkung schrittweise in das Training integriert und gesteigert. Der Erfolg sollte dabei stets nicht ausbleiben.

In einer Alltagssituation verwenden wir Management-Maßnahmen, damit dein Hund das ungewünschte Verhalten nicht zeigt. Da du dich noch im Training befindest, wird das gewünschte Verhalten nicht sofort im Alltag funktionieren. Beispiel: Du trainierst mit deinem Hund SITZ. Dein Hund soll sich auf das Signal SITZ immer und überall hinsetzen und so lange sitzen bleiben, bis du es wieder auflöst. Du möchtest mit diesem Training erreichen, dass dein Hund bei der frontalen Begegnung mit seinem Erzfeind sich hinsetzt und sitzen bleibt, anstatt an der Leine zu ziehen. Anstatt von deinem Hund ein SITZ zu verlangen, während sein Erzfeind neben ihm vorbei geht, wäre es hier besser, wenn du als Management-Maßnahme die Distanz zwischen deinem Hund und dem anderen Hund vergrößert, indem du die Straßenseite wechselst und deinen Hund mit Leckerchen lockst. Du verhinderst damit, dass dein Hund das ungewünschte Ziehen an der Leine zeigt. Ziel ist es natürlich, das gewünschte Verhalten, welches in einer Trainingssituation bereits funktioniert, schrittweise in den Alltag einzubauen.

In einer Notfallsituation zeigt dein Hund bereits das ungewünschte Verhalten und es gilt hier nur noch Schadensbegrenzung zu betreiben, damit du und dein Hund schnell und unbeschadet aus der Situation herauskommen.
In einer Trainingsstunde ist nicht eingeplant, dass teilnehmende Hunde in den Pausen oder kurz vor und nach dem Training miteinander spielen. Dafür gibt es einige Gründe:

Ein tatsächliches Spiel findet nur statt, wenn Hunde entspannt sind, sich gegenseitig kennen und sich in einer sicheren Umgebung befinden. Dies trifft in den meisten Trainingsstunden nicht zu, denn die meisten Hunde kennen sich (noch) nicht und sind häufig in einer Trainingsstunde erstmal damit beschäftigt, sich an fremde Orte, Menschen und Hunde zu gewöhnen. Sie werden mit vielen Eindrücken konfrontiert, sodass ein direktes Aufeinandertreffen mit anderen Hunden nur zu Überforderung und Stress führt. Dies führt in den meisten Fällen zu keinem entspannten Spiel, fördert aber stattdessen Konflikte und Auseinandersetzungen zwischen Hunden, die einerseits das Training negativ beeinflussen und andererseits zu negativen Erfahrungen führen, die deinen Hund mit Hundebegegnungen verknüpfen wird. Letztere ist häufig ein Grund, warum Hunde bei Begegnungen mit anderen Hunden bellen oder sich aggressiv verhalten.
Training ist immer anstrengend, sowohl für dich als auch für deinen Hund. Bei Trainingseinheiten, die länger als 5 bis 10 Minuten dauern, können sich weder Hund noch Halter*innen konzentrieren und der Trainingserfolg bleibt aus. Ausreichende Pausen, um sich zu erholen, zu lösen und zu schnüffeln, fördern den Lernfortschritt für deinen Hund.
Weitere Informationen findest du in den AGBs im Abschnitt 6.
Bitte beachte folgende Punkte bei der Teilnahme an Trainingsstunden und sonstigen Veranstaltungen von Hundetraining Lieblingspfoten:

Dein Hund hat eine gültige Haftpflichtversicherung.
Dein Hund ist behördlich angemeldet, gechipt und hat einen gültigen Impfpass.
Dein Hund hat einen ausreichenden Impfschutz.
Dein Hund ist frei von Ekto- und Endoparasiten sowie alle sonstigen ansteckenden Krankheiten.
Dein Hund ist gesund.
Weitere Informationen und Einzelheiten findest du in den AGBs im Abschnitt 7.
Dein Hund muss grundsätzlich keinen Maulkorb tragen. Sind aber Verhaltensauffälligkeiten bekannt, die eine Gefahr für Menschen und andere Hunde sein könnten, informiere mich bitte darüber. Wir besprechen uns dann und ich gebe dir eine Empfehlung, ob dein Hund generell oder aber in bestimmten Trainingssituationen und/oder Gruppenkurse einen Maulkorb tragen sollte. Halte dich bitte an diese Empfehlung, um eine Gefahr für andere Mensch-Hund-Teams und deine Umgebung zu verhindern.
Hundetraining Lieblingspfoten arbeitet mobil. Die Wahl des Trainingsortes richtet sich nach dem individuellen Trainingsplans für jedes Mensch-Hund-Team und kann in jeder Trainingseinheit variieren.

Nach dem Training

Hausaufgaben sind keine Pflicht, genauso wie die Teilnahme an Trainingsstunden und Veranstaltungen von Hundetraining Lieblingspfoten. Jedoch unterstützen die Hausaufgaben dich und deinen Hund bei der Nachbereitung der Trainingsstunde.

Training erfordert viele, viele Wiederholungen, um Lernerfolge erreichen zu können. Lediglich die Teilnahme an Trainingsstunden wird dich und deinen Hund nicht viel weiterbringen. Wiederholungen sind wichtig, um die Erfolge in einer Trainingssituation auch in deinem Alltag und vielleicht auch in Notfallsituationen anwenden zu können.
Bei einem Einzeltraining bekommst du in der Regel eine Zusammenfassung für die jeweilige Trainingsstunde, da alle Übungen und Trainingseinheiten individuell auf dich und deinen Hund abgestimmt sind. Bei Gruppenkursen, Social Walks und Beratungen hängt es davon ab, ob eine Zusammenfassung für die Nachbereitung erforderlich ist.
Dein Hund braucht grundsätzlich nach einer Trainingsstunde Ruhe und Schlaf, in einigen Fällen vielleicht auch eine kurze Spieleinheit, einen kleinen Spaziergang oder Kuscheleinheiten mit dir. Die Art der Trainingseinheiten entscheidet darüber, was dein Hund nach dem Training braucht. Wenn wir beispielsweise Impulskontrolle oder Frustrationstoleranz geübt haben, tut eine kurze Spieleinheit oder ein kleiner Spaziergang deinem Hund sicherlich gut. Trainieren wir aber z. B. den Rückruf auf einer größeren Distanz und dein Hund ist dabei viel gerannt, ist dir dein Hund dankbar, wenn er schlafen oder mit dir danach kuscheln kann.

Es spielen verschiedene Faktoren eine Rolle, die die Bedürfnisse deines Hundes nach dem Training beeinflussen. Grundsätzlich ist dein Hund in der Regel nach einer Trainingsstunde sowohl körperlich als auch kognitiv ausgelastet und hat viele neue Eindrücke, Umgebungen und Menschen sowie andere Hunde kennengelernt. Und auch du bist sicherlich nach einer Trainingsstunde gut ausgelastet. Gönnt euch deshalb gemeinsam Entspannung und Ruhe.
Die optimale Trainingsdauer und Trainingshäufigkeit hängt von der jeweiligen Übung, deinen Zielen, euren Fortschritt und euren Alltag ab. Du bekommst von mir individuelle Empfehlungen für die Hausaufgaben. Grundsätzlich kannst du dich aber an folgende Richtwerte orientieren:
Trainingsdauer für eine Trainingsfrequenz: ca. 5 bis 10 Minuten
Trainingsfrequenz: ca. 2 bis 3x täglich
Logo von Hundetraining Lieblingspfoten
Du suchst eine Hundetrainerin im Raum Schleswig-Holstein, Hamburg oder Niedersachsen? Dann bist du bei mir richtig! Ich habe Erfahrung in der Arbeit mit Tierschutzhunden und bin geschult, die Tellington TTouch®-Methode und die Aromatherapie im Hundetraining anzuwenden. Mein Herzensthema ist das Medical Training.

Ich arbeite sowohl mobil als auch online und fokussiere mich auf die PLZ Bereiche 20 bis 25.​ Weitere Einsatzgebiete schließe ich grundsätzlich nicht aus und sind nach Vereinbarung möglich. Melde dich gern und wir finden gemeinsam eine Lösung.
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